Hannover, 06.09.2016 – Baby- und Kinderhaut sind empfindlich und benötigen viel Zuwendung und Pflege. Die Kleinen leiden oft unter verschiedenen Hautproblemen wie Rötungen, Pusteln, Pickelchen oder Bläschen. Die Apothekerkammer Niedersachsen empfiehlt bei Hautproblemen eine individuelle Beratung in der Apotheke, welche Produkte sich zur Behandlung und Pflege der Baby- und Kinderhaut eignen.
Hautausschläge kommen bei Kindern häufig vor. Einige der typischen Kinderkrankheiten wie Masern und Röteln, Scharlach und Windpocken gehören dazu. Rund 13 Prozent der kleinen Patienten leiden unter einem atopischen Ekzem auch Neurodermitis genannt. Typische Zeichen sind trockene, rote und juckende Ekzeme.
Welche Ursachen Hautauschlägen zu Grunde liegen, lässt sich nicht immer gleich feststellen. Für die Behandlungen stehen auch nicht immer geeignete Fertigprodukte zur Verfügung. Verlässlichen Rat bei der Behandlung von kleinen Hautleiden finden Eltern in der Apotheke. Sind Allergien oder Unverträglichkeiten bekannt, können Arznei- und Pflegemittel mit geeigneten Inhaltsstoffen individuell für den kleinen Patienten angefertigt werden. Schwerwiegende Hautleiden sollten immer durch einen Kinder- oder Hautarzt abgeklärt werden. Ist die Diagnose gestellt, bietet eine weitere Beratung durch den Apotheker zu passenden Pflegeprodukten eine sinnvolle Ergänzung.
Individuelle Herstellung
Niedersächsische Apotheker stellen regelmäßig Medikamente selbst her. Dazu gehören Individualrezepturen wie Salben, Cremes, oder Lotionen, die speziell für die gereizte, trockene oder gerötete Kinderhaut angefertigt und individuell auf das Krankheitsbild sowie das Alter des Kindes abgestimmt werden. Damit die kleinen Patienten ihre Rezeptur in bester Qualität erhalten, gelten hohe Standards. Bereits bei der Auswahl der Rohstoffe, den sogenannten Wirk- und Hilfsstoffen, und der Primärpackmittel wie der richtigen Tube, Kruke oder Emulsionsflasche achten Apotheker auf hohe Qualität. Gemäß der GMP-Vorschriften (Good Manufacturing Practice), die zu einer guten Herstellungspraxis für Arzneimittel verpflichten, ist die Wahl verlässlicher Lieferanten, die die Güte und Herkunft der Produkte garantieren können, unerlässlich. Erst wenn alle Bestandteile geprüft wurden und den gesetzlichen Vorschriften standhalten, werden sie zur Verarbeitung von Individualrezepturen eingesetzt. Wer individuell angefertigte Rezepturen oder Hautpflegeprodukte aus der Apotheke erhält, sollte diese generell trocken und dunkel bei Raumtemperatur lagern. Die Haltbarkeits- bzw. Aufbrauchfrist der angefertigten Mittel ist begrenzt und wird vom Apotheker auf der Verpackung vermerkt.
Windeldermatitis
Viele Eltern von Wickelkindern kennen Windeldermatitis zur Genüge. Durch das feuchtwarme Milieu an Babys Po wird die empfindliche Haut schnell wund. Zusätzlich wird die Haut durch die Zersetzungsprodukte des Stuhls strapaziert. Damit es nicht zu weiteren Reizungen kommt, sollte die Windel rechtzeitig gewechselt und die Haut auf jeden Fall schonend gereinigt und anschließend sorgsam getrocknet werden. Wundschutzpasten können sinnvoll sein, um die gereizte Babyhaut zu schützen. So unterstützen Präparate mit Zink, Lebertran oder Panthenol die Haut bei einer raschen Erholung.
Richtiges Baden
Sobald die Nabelschnur abgefallen ist, kann mit dem Baden begonnen werden. Die Wassertemperatur sollte 37 bis 38°C betragen und der Raum circa 22°C warm sein. Nach einem fünf- bis zehnminütigen Bad sollten Eltern ihre Babys und Kleinkinder sorgsam trockentupfen. Bei gereizter Haut sollten Eltern zur Pflege nach dem Bad zu Zubereitungen mit geringem Fettanteil greifen, während bei Kälte oder längeren Aufenthalten im Freien fetthaltigere Varianten zu bevorzugen sind.
Besondere Hautpflege
Die Schutzfunktion und Wärmeregulierung der Haut ist beim Baby noch nicht ausgereift, die Haut reagiert daher empfindlicher auf äußere Einflüsse wie Temperaturschwankungen, chemische Duft- oder Konservierungsstoffe oder aggressive Tenside. Eine gesunde Babyhaut sollte deshalb nur mit Wasser gereinigt und maximal zwei Mal in der Woche ohne Seife und Shampoo gebadet werden. Sie muss nicht eingecremt werden.
Erst mit circa sechs Jahren ist die Kinderhaut so funktionstüchtig wie die der Erwachsenen. Dementsprechend ist bei der Pflege der Kinderhaut auf eine schonende Reinigung zu achten. Anschließend sollte sie möglichst mit Produkten gepflegt werden, die keine aggressiven Substanzen und überflüssige chemische Komponenten wie Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe enthalten. Der Apotheker berät bei der Auswahl der richtigen Pflege.
Presseinformation der Apothekerkammer Niedersachsen