Täglich prüfen Apotheker die Medikamentensicherheit

Apotheker als Wächter hoher Qualität

Hannover, 10.08.2016 – Jeder Patient soll sicher sein, dass das Medikament aus seiner Apotheke von einwandfreier Qualität ist. Um eine möglichst hohe Produktsicherheit zu erreichen, kontrollieren Apotheker während ihres Arbeitsalltages die Arzneimittelpackungen und das Apothekenpersonal wird regelmäßig geschult.

Fertigarzneimittel werden streng geprüft

Industriell hergestellte Fertigarzneimittel werden vom Hersteller umfassend geprüft. Zusätzlich untersuchen Apotheker die angelieferten Arzneimittelpackungen stichprobenartig auf ihre Unversehrtheit und auf die korrekte Kennzeichnung: Die Verpackung wird geöffnet oder bei Bedarf das Siegel aufgebrochen, der Blister und Beipackzettel auf Fälschung hin geprüft. Parallel fertigen Apotheker ein Prüfprotokoll an. Zum Schutz der Patienten wird so in jeder deutschen Apotheke in der Regel eine Packung am Tag kontrolliert. Das summiert sich auf rund 6,5 Mio. geprüfte Packungen im Jahr. Treten Mängel oder unerwünschte Wirkungen auf, melden Apotheker diese an die zuständigen Behörden und das Medikament wird notfalls binnen Stunden deutschlandweit vom Markt genommen.

Selbst hergestellte Rezepturen aus der Apotheke

Viele Arzneimittel werden noch von Hand in der Apotheke hergestellt. Damit Patienten Individual- und Spezialrezepturen erhalten, die von bester Qualität sind, gibt es hohe Standards. Bereits bei der Auswahl der Rohstoffe (Wirk- und Hilfsstoffe) und der Primärpackmittel (zum Beispiel Flaschen, Tuben oder Kapseln) achten Apotheker darauf, dass sie mit Lieferanten zusammenarbeiten, die die Güte und Herkunft der Produkte garantieren können. In der Apotheke angekommen, prüfen Apotheker jede Substanz auf ihre Identität. Erst wenn alle Bestandteile der Prüfung und den gesetzlichen Vorschriften standhalten, werden sie zur Verarbeitung von Individual- und Spezialrezepturen freigegeben.

Sichere Lieferkette, sichere Arzneimittel

Zulieferer, Hersteller und Großhändler müssen seriös und verlässlich sein, damit Präparate ohne Mängel an den Patienten abgegeben werden können und die gewünschte Wirkung eintritt. Bei kühlkettenpflichtigen Arzneimitteln wie Impfstoffen müssen der fachgerechte Transport und die Lagerung lückenlos sichergestellt werden. Schließlich verlieren Medikamente ihre Wirkung, wenn sie nicht sachgemäß behandelt werden. Daher muss die gesamte Lieferkette zwischen Hersteller, Großhandel, Apotheke und Patient stets nachvollziehbar sein.

Hygiene als Gradmesser für Qualität

Bei der Herstellung und Lagerung von Medikamenten müssen hygienische Standards eingehalten werden. Dazu werden Hygienemaßnahmen wie die Säuberung und Desinfektion der Arbeitsplätze und Geräte in einem Plan festgeschrieben. Nur speziell ausgebildetes Fachpersonal darf Rezepturen in der Apotheke herstellen. Die Apothekenmitarbeiter, die Medikamente anfertigen, haben Schulungen zum hygienischen Verhalten am Arbeitsplatz, zur Schutzkleidung sowie zum sicheren Umgang mit Medikamenten und Gefahrstoffen absolviert und frischen ihr Wissen in Fortbildungen auf.

Auf die Mithilfe der Patienten kommt es an

Auch Patienten tragen zur Qualitätssicherung von Arzneimitteln bei. Sie sind diejenigen, die regelmäßig Medikamente einnehmen und mit ihren Erfahrungswerten die Eigenschaften der Präparate, insbesondere ihre Wirkungen und Nebenwirkungen, einschätzen können. Wenn Medikamente nicht wie gewohnt wirken oder andere Unstimmigkeiten auftreten, sollten Betroffene die Vorkommnisse unbedingt den Arzneimittelfachleuten berichten. Bei neuen Medikamenten sind eventuell nicht sämtliche Nebenwirkungen erfasst worden oder es liegen Dosierungsschwankungen bei der Herstellung vor. Apotheker geben dann die Verdachtsfälle an die zuständigen staatlichen Behörden weiter. So wurden allein im Jahr 2014 in Niedersachsen 1.079 Warnungen gemeldet und damit ein wichtiger Beitrag zum Patientenschutz geleistet.

Der Apothekerkammer Niedersachsen gehören rund 7.000 Mitglieder an. Der Apotheker ist ein fachlich unabhängiger Heilberufler. Der Gesetzgeber hat den selbstständigen Apothekern die sichere und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln übertragen. Der Beruf erfordert ein vierjähriges Pharmaziestudium an einer Universität und ein praktisches Jahr. Dabei erwirbt der Studierende Kenntnisse in pharmazeutischer Chemie und Biologie, Technologie, Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie. Nach dem Staatsexamen erhält er eine Approbation. Nur mit dieser staatlichen Zulassung kann er eine öffentliche Apotheke führen. Als Spezialist für Gesundheit und Prävention berät der Apotheker seriös und unabhängig. Er begleitet den Patienten fachlich, unterstützt ihn menschlich und hilft ihm so, seine Therapie im Alltag umzusetzen.

 

Pressemitteilung der Apothekerkammer Niedersachsen

Ein Kommentar

  1. Meine Tante arbeitet in der Apothekerkammer Niedersachsen. Ich wusste nicht, dass diese 7000 Mitglieder hat. Wenn ich das nächste Mal in der Apotheke bin und meine Tante sehe, werde ich ihr das erzählen.

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